Wann? | Um was geht es? | |||||
30.06.2006 | Für den Herbst 2006 (November) planen binario3 ein neues, multimediales Tanztheater. Die Vorbereitungen dazu laufen seit einigen Wochen. Dabei geht es um Migration, nach dem Grundsatz: "Kein Menschen ist illegal". Heute konnte ich mit Simone Bühler aus dem Team ein erstes Gespräch führen. Dabei erfahren wir, was die grundsätzlichen Ideen , was die Probleme und die Chancen sind. Die Musik im Podcast stammt aus Knysna,South Africa. Die Gruppe: Oppie - Der Titel: Who's to know |
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Gespräch auf eigene Festplatte laden, hier |
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07.08.2006 | Heute
fand ein Treffen mit einem Vertreter der Immigranten statt, damit diese
Teilnehmergruppe seinen Weg in das Stück findet. Eine nicht leichte
Aufgabe, die viel Feingefühl braucht, treffen hier doch verschiedenste
Kulturen und Mentalitäten aufeinander. Es tauchen Fragen auf, mit
denen mann/frau sich zum Voraus nicht beschäftigen kann oder hat.
Aber gerade das ist das Spannende an der Sache. Im Video ist kurz sichtbar: Linda - Choreografin, Adriano - Konzept, Sasha - Musiker aus Israel, Simone - Produktion, Mr. I-Man - Vertreter der Immigranten. |
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10.08.2006 |
Nach dem Gespräch mit Simone Bühler folgt heute eine Unterhaltung mit Adriano Ensini, dem Konzepter und Regisseur. Wir werden über den Fortschritt der Arbeit informiert. Da Adriano italienisch-stämmig ist, was unschwer sofort hörbar ist, haben wir uns natürlich auch über seinen "Standpunkt" zwischen Italien und der Schweiz unterhalten. Die Musik kommt im Podcast stammt von CreepyElders und passt sehr gut zur Zerrissenheit, die oft von "DoppelBürgern" empfunden und gelebt wird.
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11.08.2006 |
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Wäre ich heute an einer Geschäftssitzung mit Managern gewesen, ich hätte gleich alle entlassen (you are fired; wenn ich der Chef wäre). Es ging wieder einmal beim Projekt um die Mitarbeit der Migranten. Die wesentlichen Punkte wurden in ca. 30 Minuten besprochen. Aber da wir an einer menschlichen Arbeit sind, geht es eben etwas länger. 2 Stunden Gespräch zu allen einfliessenden Themen. Und das quer durch den Sprachgarten: deutsch, französisch, englisch, italienisch und ein paar Brocken spanisch. Eieiei. Vor meinem geisten Auge erscheinen bereits die ca. 50 gesuchten Schwarzafrikaner. Wenn jeder noch "seine" Sprache mitbringt, werden wir wohl Subventionen in Form von Dolmetschern in Brüssel anfordern müssen. Aber um 21:15 Uhr war doch alles Wesentliche gesagt, inkl. einer Budget-Erklärung von Simone. Starke Leistung. Aber eben nur unter "Menschen" möglich, oder so ...
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26.09.2006 |
Was tut sich eigentlich? |
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17.10.2006 |
Die Proben zu Aufführung Teil 4
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Hand
auf's Herz. Wann waren Sie das letzte mal im Theater? Schon lange her?
Kein Problem. Wir entführen Sie heute "hinter die Kulissen",
bzw. zu den Proben des neuen multimedialen TanzTheater.
Seit einigen Monaten plant die Gruppe Binario3 in Luzern ein Stück, dass sich um das Thema Migration dreht. Wir begleiten dieses Projekt und können aus diesem Grund auch Hintergrundbilder zeigen. Dabei wird klar, dass was die ZuschauerInnen auf der Bühne zu sehen bekommen mit sehr viel Arbeit verbunden ist. Ein paar Minuten der Aufführung beansprucht in der Vorbereitung oft Stunden.
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15.11.2006 | Fuori Posto - Die Aufführung - Teil 1
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Am 15. und 16. November 2006 war es endlich so weit. Binario3 brachte die Tanzperformances im Luzerner Theater La Fourmi zur erstmaligen Aufführung. Der erste Teil wurde durch C. Enrico Musmeci (Italien) und Kjersti Müller Sandstø (Norwegen) bestritten. Das Konzept und die Choreographie stammte von C. Enrico Musmeci. Die Musik hat Sasha Shlain (Israel) beigesteuert. Die Bühne wurde von Javier Herguedas (Schweiz) gestaltet. Zum
Teil mit dem Titel at/tention: fehl am platz / fuori post / out of place ist die Grundthematik der ganzen Aufführung und mündet immer wieder in die Erkenntnis "Kein Mensch ist illegal"
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Fuori Posto - Die Aufführung - Teil 2
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Der
zweite Teil des Abends vom 15. November 2006 ist mit "nostalgia"
betitelt. Zwei gegenteilige Leitmotive - Begrenztheit und Unbegrenztheit
- kehren immer wieder beharrlich zurück. Zum einen steht eine fixe
Meinung, die kein Verständnis lässt, für Unordnung. Zum
anderen ist da die Komposition, die eine klare Grenze, ein Anfang und
ein Ende verlangt. Dort wo keine Grenzen gegeben sind, ist keine Ruhe
möglich. Und trotzdem will der ungebremste Instinkt ausbrechen, drängt
Grenzen zu überschreiten, sich zu verschieben.
Auf der Suche nach einem neuen temporären Platz geht die Performerin ihren nostalgischen Erfahrungen von Zeit und Raum nach. Für Migranten gibt es keinen geografischen Ort, an dem sie Zuhause sein können. Ihr fremd sein in fremder Heimat wird zur neuen Heimat. Ihr neuer Lebensrhythmus ist die ständige Bewegung, die zum neuen hoffnungsvollen Begleiter wird. Marta Zollet (Italien) zeichnet fürs Konzept, Choreographie und Performance. Sasha Shlain (Israel) hat wieder die Musik beigetragen und Javier Herguedas (Schweiz) die Bühne bespielbar gehalten.
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Fuori Posto - Die Aufführung - Teil 3
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Im dritte Teil des Abends vom 15. November 2006 geht es um UnRuhe, die Migranten erleben müssen. Sie sollen sich nicht "niederlassen" können, müssen immer in Bewegung bleiben. Bei der Performance von Enrico Musmeci (Italien) und Kjersti Müller Sandstø (Norwegen) übernimmt das Publikum die Rolle der Suchenden. Nach der deutlichen Darstellung des Up-and-Down flüchtiger Menschen, müssen die anwesenden ZuschauerInnen "mitmachen", sie müssen in Bewegung gesetzt werden. Das Gefühl des betroffenen Betrachters kommt auf, das Vergnügen wird zum ernsthaften AmFalschenPlatz-Sein.
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Fuori Posto - Die Aufführung - Teil 4
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Der vierte und letzte Teil des Abends vom 15. November 2006 löst das Versprechen ein, dass "fuori posto - fehl am Platz - out of place" eine multimediale Aufführung ist. Jetzt fliessen die verschiedensten Elemente ineinander und führen die Sinne zu einem Ganzen zusammen. Die Schlussperformance steht unter dem Titel "gourougou". Dabei handelt es sich um den Wald am Hang des marokkanischen Berges Gourougou, wo tausende Afrikaner warten, um nachts zu versuchen, den Grenzraum der nahen spanischen Exklave Melilla zu überwinden, um nach Spanien zu gelangen. So geht der letzte Teil von der aktuellen Situation der Migrationsflüsse und des Ansturms auf die Festung Europa aus. Eine Tänzerin, Linda Magnifico (Italien) und ein Schauspieler, Dominik Kraviecki (Polen) erleuchten wichtige Ansätze der Beziehung zwischen Wunsch- und Kontrollmaschine auf einer Zeitachse ohne Anfang und Ende. Videobilder von Kaleo La Belle (USA) und Soundtrack von Sasha Shlain (Israel) führen uns an "Un-Orte", die nicht zum verweilen einladen. Bild und Bühne spielen miteinander. Ein Container, der nur als Projektion besteht, wird zum Bühnenraum. Hier beginnt auch die Geschichte eines afrikanischen Auswanderers, der erst am Schluss ein Gesicht bekommt. Ist auch Er "fehl am Platz" oder findet Er das geträumte europäische Glück? Das Publikum muss sich die Antwort erarbeiten, sich selber geben. Für die Loslösung vom Traum, die Überführung zum Alltag muss jeder selber Mittragen. Konzept und Produktion: Adriano Ensini Alle weiteren Infos sind bei www.binario3.net zu finden. kulturtv.ch + kultpavillon.ch dankt dem ganzen Team von Binario3 für die Mithilfe und die grosszügige Unterstützung bei den filmischen Arbeiten. |
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Infos | Fuori Posto - Homepage |