Unbekannte Bekannte im kunstpanorama
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Es gibt sie noch, die unbekannten Bekannten, die irgendwo auftauchen, viele Leute kennen und auch kennen lernen. Einer dieser Personen ist Dominik Riedo. Seines Zeichens eigentlich Schriftsteller. Doch seit Herbst 2007 Nachfolger von Heinrich Gartentor als Schweizer Kulturminister.
Jetzt werden Sie sich sicher fragen: "Kulturminister? Die Schweiz hat doch gar keine und überhaupt, da ist doch irgend so ein Bundesrat für die Kultur zuständig."
Grundsätzlich ist diese Frage berechtigt und auch richtig, aber nur, wenn Sie das kulturministerium.ch noch nicht kennen. Dieses geht auf eine Initiative von Adi Blum und Beat Mazenauer zurück. Die Grundidee war ganz einfach und simpel. Am Anfang stand das Wort, Pardon, eine Internetadresse. Ausgehend von der Tatsache, dass die Schweiz, als eines der wenigen Ländern in Europa, keinen Kulturminister kennt, wurde er eben von den erwähnten Zwei geschaffen. Durch die Registrierung der Domain und der Programmierung eines Wahltools entstand das Ministerium, samt Minister.
Wie erwähnt war der erste Würdenträger Heinrich Gartentor, der ja auch schon bei uns zu Gast war (hier). Die erste Begegnung mit Gartentor auf dem Luzerner Bahnhof, wo wir keinen "roten Teppich" für den Herrn Minister auftreiben konnten, wurde bekannterweise zu einer tiefen Freundschaft zwischen ihm und mir. Der kulturTV-Blog (hier) legt dafür Zeugnis ab.
Zwischenzeitlich ist Dominik Riedo aus Romoos zu seinem Nachfolger gewählt worden. Ein ganz anderer Typ. Allein schon sein Auftritt, oft mit 2 Krawatten oder mehr, lässt einiges erahnen. Riedo ist Schriftsteller, also eher der ruhige Mensch, weniger spontan, dafür aber zielgerichtet. Gartentor ist das pure Gegenteil, aber nicht minder erfolgreich im Erreichen eines Ziels. Wie war das mit Rom und den vielen Wegen?
Die Schweizer KulturWelt durchlebt z.Z. grosse Veränderungen, was durch das entstehende Kulturförderungsgesetz zum Ausdruck kommt, oder eben nicht. Bei diesem Gesetzesvorschlag greift das Kulturministerium.ch erstmals "so richtig Öffentlich" in das Geschehen ein. So war es Mitinitiator zum Start einer Kampagne von Suisseculture (hier) mit dem vielversprechenden Motto - Kunst trifft Politik. Wie der Titel schon sagt, gehen KünstlerInnen auf PolitikerInnen zu, suchen das Gespräch und legen ihnen ihre Anliegen offen, persönlich und direkt.
Das Ziel: die soziale Vorsorge Kunstschaffender zu verbessern.
Und warum schreibe ich dies alles an dieser Stelle? Ich will ganz klar Werbung machen für das kulturministerium.ch, mit dem ich mich seit länger Zeit sehr verbunden fühle. Das Ministerium hat einen Minister, eben aktuell Dominik Riedo, der von jedem der wollte, gewählt wurde. Und es geht weiter. Mit Veranstaltungen, mit Retraiten und Begegnungen der unbekannten Art.
In diesem Sinn hat es mich gefreut, dass Dominik an der letzten Vernissage zu "Welt in Sicht #1" anwesend war. Ich werde ihn auch weiterhin zu uns bitten, damit er Ihnen jederzeit Antworten geben kann, zur Tätigkeit, zur Aktualität, zum Ministerium und das alles von Minister Mensch zu Mensch.